Text von: Sergej Eckel, Student 1. Sem. MMI

Die Umstellung von der Präsenzlehre zum Onlinebetrieb erwies sich zunächst für alle beteiligten Parteien als eine neuartige Herausforderung. Neben der Technik spielte auch die Organisation des weiteren Verlaufes des Semesters und die Kommunikation zwischen Hochschule, Lehrenden, Angestellten und Studierenden eine wichtige Rolle. Früh wurden verschiedene Methoden und Programme getestet, um Vorlesungen digital via Videokonferenzen zu halten. Ein besonderes Augenmerk verdient hierbei das hochschulinterne System „BigBlueButton“, mit dem die Teilnahme an einer Onlineveranstaltung problemlos über das Onlineportal „Moodle“ zugänglich ist. Durch die Möglichkeit der Bildschirmübertragung, Nutzung einer Webcam und Unterhaltung mittels Mikrofons ist so eine recht nahe Abbildung einer Präsenzveranstaltung gelungen, sodass das Lehrprogramm weitestgehend lückenlos vermittelt werden konnte und es so zu keinen Ausfällen oder Verzögerungen kam.

Die Vorlesungsfolien und andere Unterlagen werden wie gewohnt in Moodle hochgeladen und sind für alle Studierenden zugänglich. Für einige Lehrveranstaltungen, wie z.B. „Data Warehouses und Business Intelligence“, war die digitale Lehre schon ein festes Konzept, was von Beginn an geplant war, unabhängig von der aktuellen Ausnahmesituation und lief somit reibungslos. Bei anderen Kursen, die vor allem für persönlichen Austausch und Gruppenarbeiten ausgelegt sind, ist die Umstellung eher hinderlich, jedoch machbar. Durch die zusätzliche Zeit, die man aufgrund der Situation nun hat, liegt der Fokus in diesem Semester mehr als gewohnt auf dem Selbststudium und der Bearbeitung von Aufgaben, Übungen und Gruppenarbeiten von zuhause aus, die dann ebenfalls über Moodle hochgeladen bzw. abgegeben werden können. Für viele Studierende, die sonst üblicherweise einen langen Anfahrtsweg zur Hochschule hatten, bietet die Zeitersparnis einen großen Vorteil. Nachteile sind insofern vorhanden, dass die Konzentration und Anteilnahme in den eigenen vier Wänden tendenziell geringer ausfällt, als während einer Präsenzvorlesung in der Hochschule. Auch sind die Prüfungsmodelle durch die Umstände eingeschränkt. Als Prüfungsleistung sind schriftliche Klausuren aufgrund der Kontaktvermeidung eher ungeeignet, sodass in den meisten Veranstaltungen eine Hausarbeit oder ein Referat mit wenig oder keinem Publikum als erste Wahl herangezogen werden.

Trotz einiger technischer Probleme, die den Fluss der Vorlesung und die Organisation stören, oder der unpersönlichen Begegnung, ist die Umstellung der Hochschule auf die digitale Lehre gelungen. Woche für Woche werden wir alle vertrauter und gewandter mit der neuen Lernstruktur. Die Anpassung an unbekannte, neue Situationen und Gegebenheiten ist zwar manchmal schwierig und langsam, aber erwies sich in Vergangenheit oft auch als eine der großen Stärken der Menschheit. So nun auch in diesen Zeiten. Zu guter Letzt befinden sich alle Beteiligten in derselben Lage und versuchen das Beste aus der Zeit im „Homeoffice“ zu machen, unerheblich ob dies die optimale Vermittlung der Kursinhalte seitens der Lehrenden ist, die durchgängigen Bemühungen der Hochschule und aller Abteilungen den Betrieb wie gewohnt aufrechtzuerhalten, oder auch die Studierenden, die trotz vieler alltäglicher Einschränkungen, oder eben genau aufgrund dieser, das Studium weiterhin mit Elan erfolgreich absolvieren möchten