Master-Studierende im 2. Semester des Studiengangs Medizinisches Informationsmanagement (MMI) hatten im Wintersemester 2016-17 über drei Monate lang Daten zur Selbstmedikation von Antibiotika in Indien ausgewertet und mögliche Zusammenhänge mit einer gefährlich zunehmenden Antibiotikaresistenz untersucht.

 

Die Studierenden sahen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Datenqualität nur eine begrenzte Analyse erlaubte. Dennoch oder gerade deswegen drängten ihre Betreuer Prof. Gerhard Fortwengel, Prof. Dr. Nadia Tornieporth und Dr. Dnyanesh Limaye sie dazu, ihr Projekt bei der Weltgesundheitsorganisation zu präsentieren. Denn allzu oft werden negative Ergebnisse nicht kommuniziert und die mangelnde Transparenz kann zu unnötiger Wiederholung von Studien führen oder gar dazu, dass man sich auf Daten zweifelhafter Qualität verlässt.

 

Am 3. Mai 2017 war es so weit: Die MMI-Studenten Bahar Bekir, Kerstin Pryzbilla, Tjorben Rühling und Julia Ruppel präsentierten die Ergebnisse ihrer Projektarbeit zum Thema „Patterns of self-medication and antibiotic resistance in India“ vor dem versammelten Team von Dr. med. Carmem Pessoa, der Leitenden Koordinatorin des für Surveillance, Risk Assessment and Response verantwortlichen Teams des Anti-Microbial Resistance (AMR) Sekretariats der WHO.

 

Leider konnten nicht alle Projektteammitglieder am Genfer Treffen teilnehmen, aber die anwesenden Studierenden erwiesen sich als würdige Vertreter. Die Aufregung war ihnen kaum anzumerken – sie waren gut vorbereitet und ihr Vortrag wurde von den Anwesenden mit Interesse aufgenommen. Die anschließende angeregte Diskussion über die Qualität von Sekundärdaten und methodische Ansätze zu ihrer Prüfung stimmte auch die Mitglieder des WHO-Teams nachdenklich, da sie sich allzu oft auf ebensolche Daten verlassen müssen. Sie waren den Studierenden dankbar, dass sie auch die negativen Ergebnisse ihrer Recherchen offengelegt hatten.

 

Der Besuch bot auch eine gute Gelegenheit, die Hochschule Hannover vorzustellen und eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit zu sondieren.